Lipödem Behandlung
Behandlung des Lipödems mit der konservativen Therapie
Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)
Bei der Behandlung von Lipödemen und chronischen Lymphabflussstörungen wird im Idealfall die Normalisierung, zumindest aber die Verbesserung des Lymphtransports angestrebt. Damit soll eine nachhaltige Linderung der Beschwerden erreicht sowie einer Zunahme des Krankheitsbildes und dem Entstehen von Begleit- und Folgeerkrankungen entgegengewirkt werden.
In den Leitlinien der Gesellschaft Deutschsprachiger Lymphologen (DGL) werden folgende Behandlungsziele gesetzt:
- Verbesserung des Lymphabflusses
- Erweichung fibrosklerotischer Gewebsveränderungen
- Reduktion der Bindegewebsvermehrung
- Verbesserung der Funktionsdefizite der Gliedmaßen, um die Wirksamkeit der Muskel- und Gelenkspumpe zu erhöhen
- Vermittlung von Selbstbehandlungsmöglichkeiten (Hautpflege, spezielle Massagetechniken zur Lymphdrainage, lymphologische Kompressionsbandagierung)
- Rückführung bzw. Wiedereingliederung der Betroffenen in ihr soziales Umfeld wie Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf
- Verbesserung der Lebensqualität
Zur Erreichung dieser Behandlungsziele hat sich die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) als besonders wirksam erwiesen. Prinzipiell sollte eine ganzheitliche Therapie der krankhaften Fettverteilungsstörung folgende therapeutischen Komponenten beinhalten:
- Hautpflege
- Manuelle Lymphdrainage (MLD)
- Kompressionstherapie (Bandagierung bzw. Flachstrick-Versorgung)
- Bewegung
- Richtige Ernährung
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Geprüft durch den Autor
Prof. Dr. med. Paul Heidekrüger ist seit mehr als 10 Jahren Spezialist für die Fettabsaugung bei Lipödemen und erfolgreich als Ästhetischer und Plastischer Chirurg in Salzburg und München tätig. Die Fakten auf dieser Webseite wurden von ihm überprüft und basieren auf den höchsten medizinischen Normen der Plastischen Chirurgie. Weitere Daten von Prof. Dr. med. Paul Heidekrüger entdecken Sie unter „Mehr über Dr. Heidekrüger “.
1. Hautpflege
Unter diesem Begriff werden hier alle Maßnahmen zur Verhinderung bzw. Behandlung von Erkrankungen und Schäden der Haut zusammengefasst. Schwerpunkte sind dabei die Wiederherstellung und Stabilisierung eines adäquaten Feuchtigkeits- und Lipid-Gehalts der Haut, Schutz vor Infektionen durch Bakterien oder Pilze, bzw. Behandlung einer Stauungsdermatitis. Die oftmals in ihrer Barrierefunktion beeinträchtigte Haut soll bestmöglich regeneriert werden.
2. Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Die MLD ist eine sanfte Massagetechnik zur Steigerung des Lymphflusses. Sie wird in der Regel von Physiotherapeuten durchgeführt, die in der Methode speziell ausgebildet, geprüft und zugelassen sind. Die Wirksamkeit der manuellen Lymphdrainage hängt sehr von den anatomischen und pathophysiologischen Kenntnissen der Physiotherapeuten ab.
3. Kompressionstherapie
Die Kompressionstherapie wird während der Entstauungsphase mittels Bandagierung durchgeführt. Diese wird täglich gewechselt und passt sich den jeweils aktuellen Ödemumfängen an. Wenn keine Ödem-Reduktion mehr erreicht werden kann, geschieht die Kompressionstherapie mittels flachgestrickter Kompressions-Versorgung (Erhaltungsphase). Die Kompressionswäsche muss möglichst kontinuierlich getragen werden.
Als ergänzende Maßnahme hat sich sowohl im klinischen als auch ambulanten sowie häuslichen Bereich die Intermittierende Pneumatische Kompressionstherapie (IPK) – auch Apparative Intermittierende Kompression (AIK) genannt – bewährt.
Die Kompressionstherapie steigert den Druck im interstitiellen Gewebe. Damit erfüllt sie eine Vielzahl von Funktionen gleichzeitig:
- Sie wirkt der Ultrafiltration entgegen, es gelangt weniger Flüssigkeit ins Gewebe
- Sie unterstützt die Resorption, es wird mehr Flüssigkeit aus dem Gewebe in die venösen Blutgefäße „gepumpt“
- Sie verbessert die Funktion der Klappen und der Strömungsverhältnisse in den Lymphgefäßen und Venen und damit den lymphatischen und venösen Abfluss
- Sie verteilt das Ödem über eine größere Fläche, wodurch wesentlich mehr Lymphgefäße am Abtransport der Flüssigkeit beteiligt werden
- Sie aktiviert die Muskel- und Gelenkpumpe und verbessert dadurch den venösen und den lymphatischen Abfluss entgegen der Schwerkraft
- Der oberflächliche Massageeffekt des Kompressions-Gestrickes regt die Mikrozirkulation an, der Stoffaustausch der einzelnen Körperzellen wird intensiviert
4. Bewegung
Bewegung in Kompressionswäsche aktiviert die Muskel- und Gelenkpumpe. Dies intensiviert den Abstrom von Lymphflüssigkeit sowie den Rückstrom venösen Blutes zum Herzen. Daher müssen Patienten mit chronischen Lymphabflussstörungen entstauende Bewegungsübungen erlernen und täglich mehrmals durchführen. Bewegungstherapie und sportliche Aktivität sind nicht nur eine hochwirksame Entstauungs-Maßnahme, sie haben auch allgemein gesundheitsfördernde und positive psychologische Auswirkungen. Sie können durch bestimmte Atemtherapien unterstützt werden.
5. Ernährung
Eine ausgeglichene und gesunde Ernährung sollten in jedem Fall in die Behandlung integriert werden. Gerne beraten wir Sie diesbezüglich und klären Ihren Ernährungs- und falls nötig Hormonstatus detailliert ab.
Wie funktioniert die Lipödem Behandlung mit einer Operation?
Beratung
In einem persönlichen Beratungsgespräch geben wir Ihnen gerne detaillierte Auskünfte, entwickeln mit Ihnen gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan und erläutern das für Sie am besten geeignete Verfahren.
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