Viele Frauen haben bereits verschiedene Diäten ausprobiert, treiben regelmäßig Sport und sehen trotzdem keine Veränderung ihres Gewichts. Viele fragen sich demnach: „Warum nehme ich nicht ab?“. Der Grund dafür kann in einer krankhaften Fettverteilungsstörung – auch Lipödem genannt – liegen. In diesem Fall verhält es sich häufig so, dass Frauen lediglich an bestimmten Körperstellen abnehmen, aber vor allem die Beine und der Bereich um die Hüften sehr üppig bleiben. Was ein Lipödem ist, weshalb es Betroffenen so schwerfällt abzunehmen und was man in so einem Fall tun kann, erklärt dieser Artikel.
Weshalb ist es so schwer, mit einer Fettverteilungsstörung abzunehmen?
Bei einem Lipödem handelt es sich um eine Fettverteilungsstörung, bei der das Fettgewebe erkrankt. Betroffene können daher an jeder Körperstelle abnehmen, nur jedoch nicht bzw. nur sehr schwer dort, wo sich das Lipödem ausbreitet. Man hat keinen Einfluss auf die erkrankten Fettzellen. Weder Sport noch eine gesunde Ernährung können die Krankheit bekämpfen, da es sich bei einem Lipödem um veränderte Fettzellen handelt im Vergleich zu dem Rest des Körpers.
Was sind die typischen Anzeichen für ein Lipödem
Je nach Stadium drückt sich das Lipödem durch unterschiedliche Symptome aus. In den meisten Fällen werden die Beine immer schwerer, sie schmerzen und sind druckempfindlich. Diese Schmerzen treten selbst nachts beim Hochlagern auf. Darüber hinaus schwellen sie häufig im Laufe des Tages sowie bei Aktivität an. Das Gewebe verhärtet sich. Mit der Zeit wird die Haut grob und sowie das Unterhautfettgewebe knotig verändert und starke Cellulite lässt sich erkennen. Wird ein Lipödem lange nicht behandelt, können sich starke Dellen in der Haut ausbilden.
Ebenfalls üblich sind Besenreiser und grundlos blaue Flecken. Die Fetteinlagerung findet meist an den Beinen und manchmal auch an den Armen statt, endet jedoch oberhalb der Fuß- und Handgelenke. Die Beine sind oft dauerhaft kalt und wirken nach einer Zeit unsymmetrisch. Möchte man abnehmen trotz Lipödem, wird man bemerken, dass das Fett der betroffenen Stellen nicht schwindet. Der Körper sieht meist sehr unproportional aus – die Beine passen optisch nicht zum Oberkörper. Demnach kann ein Lipödem selbst schlanke Frauen betreffen und hat nichts mit Übergewicht zu tun.
Wer ein oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellt, sollte umgehend einen Termin bei seinem Hausarzt vereinbaren. Dieser kann eine Überweisung an einen Lipödem-Spezialisten - den plastischen Chirurgen, den Phlebologen (Venenarzt), an einen Gefäßspezialisten oder einen Lymphologen - vornehmen. Dort wird eine differenzierte Diagnose vorgenommen und Betroffene erhalten Tipps und Möglichkeiten, wie das Lipödem bekämpft werden kann.
Welche Ursachen hat das Lipödem?
Die Forschung zum Lipödem steckt nach wie vor in den Anfängen. Wissenschaftler und Ärzte sind sich noch nicht zu 100 % sicher, welche Ursachen sich hinter der Fettverteilungsstörung verbergen. Allerdings gibt es Theorien, die zwei Gründe nennen, die für das Lipödem verantwortlich sein können.
Zunächst einmal fällt auf, dass vor allem Frauen, die eine hormonelle Veränderung durchmachen, von einem Lipödem betroffen sind. Die Erkrankung wird demnach durch einen veränderten Hormonhaushalt auf jeden Fall begünstigt. Daher kommt es vor allem zu Beginn der Pubertät, während oder nach einer Schwangerschaft oder zu Beginn der Wechseljahre zu einem erhöhten Risiko, an einem Lipödem zu erkranken. Auch bestimmte Medikamnete, wie beispielsweise die Antibaby-Pille, kann dafür verantwortlich sein. Man geht davon aus, dass es ein Überschuss des weiblichen Hormons Östrogen ist, der die Fettverteilungsstörung verursacht oder verschlimmert.
Auch genetische Faktoren gelten als Ursache für ein Lipödem. Die Erkrankung lässt sich vererben und obwohl sie nur Frauen betrifft, kann sie sowohl von Frauen als auch von Männern an die Nachkommen weitergegeben werden.
Eine vermeintliche Ursache, die jedoch nichts mit dem Lipödem zu tun hat, ist Übergewicht. Abnehmen trotz Lipödem ist für Betroffene sehr schwierig. Meist hilft keine Ernährungsumstellung und kein Sportprogramm. Dennoch wird dazu aufgerufen, vor allem bei einer Fettverteilungsstörung Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren. Zwar lässt es sich schwer abnehmen mit einem Lipödem, doch man tut damit seinem Lymphsystem etwas Gutes, welches ohnehin unter der Erkrankung leidet.
Was kann ich tun, um abzunehmen?
Ein hoher Insulinspiegel wirkt sich negativ auf die Bildung von Ödemen aus. Somit empfehlen Fachleute eine isoglykämische Ernährung. Um Blutzucker- und Insulinspitzen zu vermeiden, sollten zwischen den Mahlzeiten ausreichend Pausen eingehalten werden. Darüber hinaus ist es wichtig, das Betroffene ihre Proteinzufuhr auf den Bedarf der Muskelmasse abstimmen. Immerhin soll der Versuch trotz Lipödem abzunehmen nicht die Muskelmasse beeinträchtigen. Daher ist in so einem speziellen Fall der Gang zum Ernährungsberater oder eine spezielle Ernährungstherapie sinnvoll.
Bei einem vorangeschrittenen Stadium des Lipödems ist es wichtig, eine geeignete Sportart zu finden. Wer ein recht hohes Gewicht aufweist, wird sich mit vielen Bewegungen schwer tun. In manchen Fällen sind sportliche Aktivitäten kaum möglich. Darüber hinaus leiden häufig die Gelenke unter dem Gewicht, wenn man mit Lipödem abnehmen möchte. Aus diesem Grund sind beim Abnehmen trotz Lipödem Wassersportarten förderlich. Vom klassischen Schwimmen über Radsport im Wasser (Aqua Cycling) bis hin zu Aerobic im Wasser (Aquarobic) ist alles möglich. Wassersportarten sind deshalb so gut bei einem Lipödem, da die Gelenke weniger strapaziert werden und sich das Wasser positiv auf eventuelle Ödeme auswirkt.
Hilft eine Fettabsaugung?
Viele Betroffene möchten abnehmen trotz Lipödem, haben jedoch wenig Erfolg. Meist nehmen sie am Oberkörper ab und sind im Grunde schlank, doch die Fetteinlagerungen in den betroffenen Regionen bleiben. In dem Fall hilft nur noch eine Fettabsaugung, die auch Liposuktion genannt wird. Eine Liposuktion ist die einzige Möglichkeit, ein Lipödem effektiv und nachhaltig zu bekämpfen. Durch die Fettabsaugung wird das krankhafte Fettgewebe entfernt, wodurch es sich nicht weiter ausbreiten kann. Im Anschluss ist es Betroffenen oft möglich, endlich auch an den Körperregionen an Gewicht zu verlieren, die zuvor unter dem Lipödem gelitten haben. Eine Fettabsaugung verhilft Lipödempatientinnen wieder zu einer proportionalen und ästhetischen Körperform.
Fazit – abnehmen mit Lipödem
Abnehmen trotz Lipödem gestaltet sich sehr schwierig. Wer von einem Lipödem betroffen ist, tut sich in der Regel sehr schwer damit, abzunehmen. Darüber hinaus geht die Fettverteilungsstörung teils mit starken Schmerzen einher, die selbst durch eine Reduktion des Gewichts durch Diäten und Sport nicht gelindert werden. Die Fettabsaugung ist somit die einzige effektive Möglichkeit, ein Lipödem vollständig loszuwerden. Alle anderen Methoden helfen lediglich dabei, die Symptome ein wenig zu lindern. Wurde das krankhafte Fettgewebe durch eine Liposuktion erst einmal entfernt, steht dem Wunsch abzunehmen, nichts mehr im Weg.
Gerne erstellen wir für Sie ein individuelles Therapiekonzept, wobei wir uns an Ihren Bedürfnissen orientieren und ihre medizinischen Gegebenheiten mit einbeziehen. Erfahren Sie mehr über die Behandlung Ihres Lipödems. Unsere Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.
Ihr Team von LIPOhelp®